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Workshop
#1
Als Leerbeauftragter der Inzersdorfer Universität für Blechdosenerzeugung und deren Befüllung
möchte ich hier einmal zum Thema

"Modellbau - wenn ja, warum nicht?"

einen kleinen Workshop starten.
Einerseits sollen darin die Beweggründe des Einzelnen in Erfahrung gebracht werden, die zum Beginn dieses, unseren wundervollen Hobbys führten.
Andererseits aber soll dieser Workshop auch auf die Gefahren hinweisen, die durch den fortgesetzten Gebrauch eigener Gehirnzellen zu Entwicklung und Verbesserung von Modellen unzweifelhaft entstehen. Es soll dadurch schon zu extrem einzigartigen und gut funktionierenden Modellen gekommen sein, was laut mehrerer Studien zum Wunsch führen kann, diese Fahrzeuge auch bei Veranstaltungen zu zeigen, ja schlimmer noch - sogar zu benutzen!
Die Folgen eines solchen Geschehens kann sich leicht ein jeder selbst ausmalen. Es seien nur die Begriffe: Verlassen der eigenen vier Wände und Bewegen in fremder Umgebung, genannt. Nicht genug damit, wird man dabei auch immer öfter mit Fremden und deren Meinung konfrontiert, was eventuell zu neuen Ideen im Modellbau anregt und so zu weiterer Sucht führt.

"Aloisia die Kuchel brennt, oder ist es nur der Akku in der Kredenz? Also Lagerung des wertvollen Equipments ist nur ein Thema, das unbedingt angesprochen werden sollte.
Auch über die Projektplanung, beginnend mit den Fragen: Wovon lenke ich mich ab, indem ich dieses Modell beginne? Reichen nicht die anderen sieben Baustellen?
Über ein Thema, mit dem viele von uns Hadern: Qualität. Nicht nur die, der vielen im Netz erstandenen Dinge sondern vor vor allem, der selbst durch Überlegen und Vorsicht beim Bau erreichten.
Bis hin zu allgemeinen Fragen der überbordenen Befindlichkeiten des einzelnen Modellbauers, wie etwa: Der da  hat mehr Achsen - mit dem spiel ich nicht! (Hier wird die Zunge zwischen die Lippen genommen und dreingeblasen. Bfffrrr)

Es tut sich ein breites Feld auf, das hier wörtlich beackert werden kann. In der Hoffnung auf reges gedankliches Saatgut der Teilnehmer und daraus entstehende reiche Ernte, die uns alle zubesseren Modellb...  Künstlern werden lässt. Ja vielleicht sogar zu Menschen, die ZUSAMMEN etwas weiter bringen.
In diesem Sinne freue ich mich von Euch zu lesen.
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#2
Dein neues Thema "hat schon was" und ich fürchte, es kann kaum so salopp und einfach beantwortet werden. 

Viele Köche, viel Brei, täte dem Leerdosenfabrikanten da wohl einfallen? Wenn ich so darüber nachdenke, was der typische Modellbauer so alles aushalten muss, glaube ich, der Pelz eines Funktionsmodellbauers kann gar nicht dick genug sein: Scale, und nur Vitrine, damit nur ja nichts schmutzig oder gar kaputt wird? (wie Du schon sagtest), und auf der anderen Seite die Rowdys mit ihren RTR-Baggern, die alles niederwalzen und "wehe, ein Shortcoursebuggy fährt illegal auf die Truckerstrecke, dann machen ich ihn platt", fallen mir dazu ein. 

Das Miteinander ist in Wahrheit aber dann das, was uns verbindet, aber das hast Du ja auch schon geschrieben. Mir ging es da oft schon so, dass ich Grenzen für mich selbst ziehen musste, damit ich mich nicht ausgenutzt fühlte und auch für mich selbst wieder ein bisschen mehr Zeit hatte. Andere wiederum zahlen lieber und nutzen nur das Angebot, ohne teil zu haben, und ohne gemeinsam etwas Neues am Gelände zu gestalten. Das passt auch so, denn es bringt ja auch Geld in Vereinskassen. Aber nur, solange es dann im Ganzen wieder eine ausgewogene Vielfalt ergibt. Hat aber eine Gruppe oder ein Verein zu viele "Leecher" (Sauger) und zu wenig "Feeder" (Geber), kippt es schnell. Es fällt mir dazu ein Beispiel ein, wo ein Bekannter mal zu mir meinte: "Euer Verein hat den Ruf eines Arbeitslagers". Er meinte wohl, dauernd reinbuttern zu müssen und fürs Fahren bleibt dann keine Zeit. Naja, selber schuld, sage ich. Jeder von uns ist erwachsen und kann ja dagegen auftreten. Keiner wird gezwungen und auch ich habe mich schon dabei wiedergefunden, ganz einfach süffisant zu baggern, wenn andere arbeiteten. 

Jedenfalls, ich kann es hin- und herdrehen wie ich will, sobald das Wochenende naht, entwickelt sich ein sehr starker Modellbaugelände-Magnetismus in mir und zieht mich dorthin. Ich kann dagegen rein gar nichts machen!  Big Grin
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#3
Dein Zug zur Baustelle zeigt ja, das auch Du gelegentlich auf die soziale Wärme im Verein angewiesen bist. Wie ich Dich einschätze, stellst Du auch die richtige Frage im Bezug auf Miteinander, die da wäre: Was kann ich für meinen Verein tun?
Statt, wie leider Viele fragen: Was tut der Verein für mich, wenn ich mir schon den unglaublichen Jahresbeitrag aus dem Kreuz leiern muss?

Es ist schade, dass die hemmungslose Verbraucherkultur überall um sich greift und dadurch vergessen wird, wie aufbauend und erfreulich gemeinsames Wirken und aktives miteinander und füreinander Tun doch ist. Wahrscheinlich sind die meisten, die so denken schon bei der Feuerwehr oder Rettung als Freiwillige, denn da wird der Gedanke an Wir noch hochgehalten.

Da wir hier von Modellbau reden will ich mal schärfer in medias res gehen. Funktions-Modell-BAU.
Also die Gestaltung eines Fahrzeugs, das ein reales Vorbild hat, dem man versucht, in Aussehen und Funktion so nahe wie möglich zu kommen. Alles in einem bestimmten Maßstab, wenn möglich zu den andern Modellen passend. Natürlich In seiner Gesamtheit bezahlbar und mit den eigenen handwerklichen Gegebenheiten zu bewerkstelligen. Klar soweit? (jetzt rede ich schon wie Jack Sparrow nur bin ich nicht so geschminkt)

Handwerkliche Gegebenheiten: Es gibt Leute, die am Küchentisch großartige Modelle fertigen und solche, die mit eigener Werkstatt und ausreichend Zeit, Fahrzeuge aus dem Paket zusammenschrauben ohne diesen Modellen etwas Charakter oder Persönlichkeit zu verleihen. Es erstaunt mich immer wieder, wenn solche Leute keinerlei Entwicklung in ihrem Tun erkennen lassen. Dabei liegt gerade darin ein großer Reiz.
Das beginnt natürlich mit dem Schauen. Schauen, wie das Vorbild wirklich ist, bedeutet Recherche. Oft wird leider das Bild auf der Packung als Vorbild genommen. Dabei sollte doch klar sein, das ist nur die Basis für etwas eigenes.

Modellbau muss nicht zwingend heißen, dass jedes Einzelteil aus eigener Fertigung kommt obwohl es tatsächlich Könner gibt, die das bewerkstelligen. Sie sind es meiner Meinung nach, an denen sich jeder Funktionsmodellbauer orientieren sollte. Neben dem Schauen ist es das Lernen, was einen guten Modellbauer ausmacht. Nicht nur, wo man Teile bestellen kann, auch das Aneignen grundsätzlicher Fähigkeiten wie Schneiden, Feilen, Bohren, Schleifen, Löten und vieles Andere. Gerade der Umstand, dass zum Modellbau Mechanik genauso gehört wie Elektrik, Elektronik, Hydraulik und Pneumatik macht dieses Hobby extrem anspruchsvoll und gibt damit jede Menge zu Lernen her. Wobei die Gemeinschaft natürlich wieder sehr förderlich sein kann. Es hat noch niemand geschadet, zu fragen oder um Hilfe zu bitten.

In dieser, meiner strengen Auslegung kommen RTR-Modelle, egal welcher Art nur bedingt vor. Klar soweit?
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